Erst schmeckte der Freiwein dann tanzte das Festzelt
- Kategorie: Presse
- Veröffentlicht: Dienstag, 13. September 2016 00:00
- Geschrieben von Berthold Gallinat
Kappelrodeck-Waldulm (gat). In Waldulm wurde am Samstagabend das Weinfest rund um den Winzerkeller eröffnet. Der Auftritt der „Zillertaler Haderlumpen“ am Abend war ein echter Höhepunkt, authentisch war auch das Fest selbst.
„Was für ein Wetter, was für ein Wochenende“ rief Bürgermeister Stefan Hattenbach am Samstagabend zur Eröffnung des Waldulmer Weinfestes begeistert aus und lobte das Weinfest als ein Dorffest, wie es sein sollte: authentisch, weil es widerspiegelt, dass hier die Dorfgemeinschaft zusammensteht und etwas Großartiges auf die Beine stellt. Sein Dank galt daher den veranstaltenden Vereinen Kirchenchor, Trachtenkapelle und Katholische Landjugend sowie den Sponsoren, ganz besonders dankte er Ortsvorsteher Johannes Börsig, bei dem die Fäden der Organisation zusammenliefen.
Bürgermeister Stefan Hattenbach und die Ortenauer Weinprinzessin Eva Harter
vollzogen beim Waldulmer Weinfest den Fassanstich und eröffneten offiziell das Fest.
Sodann schritt er mit der Ortenauer Weinprinzessin Eva Harter zur Tat und erhielt gleich darauf den Beifall der Umstehenden, weil er beim Fassanstich eines Waldulmer Roten keinen Tropfen verkommen ließ. Mit dem knappen Kommentar „s‘ lauft“ füllten er und Eva Harter Glas um Glas und die ersten Festgäste ließen es sich nicht zwei Mal sagen, von dem vollmundigen Waldulmer Roten ein Glas Freiwein zu kosten.
Musik begleitete den Festsamstag. Bereits am Nachmittag wurde in der Kelterhalle der Winzergenossenschaft aus voller Kehle gesungen, dort hatten Franz Künstel, Herbert Bär und Manfred Bauschke zum Volksliedersingen eingeladen und dieses Angebot fand in der als schmucke Straußwirtschaft eingerichteten Kelterhalle begeisterte Anhänger, denn fast alle Plätze waren belegt. „Aber jetz welle mer ebbs höre“, motivierte Franz Künstel bei der Ankündigung der Titel mehrfach den Chor der Volksliedliebhaber und dann schallte wieder ein Lied mit Hingabe gesungen durch die Kelterhalle. Den Festakt des Fassanstiches begleiteten die Original Finstergrund-Musikanten aus Wieden und sie spielten auch bis zum Auftritt der Zillertaler Haderlumpen auf.
Ein echter Höhepunkt beim Waldulmer Weinfest war der Auftritt der „Zillertaler Haderlumpen“,
sie gaben ein mitreißendes Konzert.
Deren Auftritt war zweifelsohne ein Kracher, denn wenn man von dem Stimmungsorkan ausgeht, den sie im Verlauf ihres Konzerts mehrfach entfachten, war alles andere, was die Jahre zuvor beim Weinfest im Festzelt musikalisch lief, mehr oder weniger Stubenmusik. „Vom Hej, hej, ho, ho, ho – die Lumpe sin do“ bis zur Hymne „Du schönes Land Tirol“ machten die drei Haderlumpen Veitl, Hölli und Hummel sprühend vor Musik unmissverständlich deutlich „Jetzt ist wieder Haderlumpenzeit“. Und das Publikum kam spontan vor die Bühne, tanzte dort oder versammelte sich, warf die Hände hoch, trat begeistert als Chor auf oder warf das initiierte Echo der Haderlumpen zurück und war richtig aus dem Häuschen. Zwischendurch beruhigten die Zillertaler Haderlumpen ihre Fans auch wieder mit ansprechenden Balladen wie „Du fehlst mir jeden Tag ein bisschen mehr“, bis es dann wieder hieß: „Fetzen muass es“. Die meisten Vorträge waren Eigenkompositionen. Es war ein reichhaltiges Repertoire vom volkstümlichen Schlager über Rock bis Pop, das die drei Haderlumpen ausschöpften, und ihre eigene Begeisterung und Spielfreude übertrug sich bis nach Mitternacht in gewaltigen Wogen immer wieder auf ihr Publikum.